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Sonne liest: "Das Best-Aging-Programm" von Margit Burkhart

30. November -0001
Bevor ich das Buch von Margit Burkhart „Das Best-Aging-Programm für die Seele“ zu lesen bekam, kannte ich die Autorin nicht. Ich war sehr gespannt, wie sie versucht, dem Leser hierzu Tipps zu vermitteln. Frau Burkhart hat ihr Leben selbst mit Mitte 40 noch mal neu gestaltet. Sie hatte einen gut bezahlten Beruf im Büro, konnte sich aber irgendwann nicht mehr vorstellen, diesen bis zu ihrer Rente auszuüben. Ihr fehlte der sinngebende Inhalt in ihrem Leben. Ihr Interesse galt immer stärker psychologischen Zusammenhängen und Wirkungsweise der Psyche auf den Körper. Sie bildete sich nebenher weiter, kündigte und begann einen neuen Weg im Gesundheitswesen.

Bei dieser Sinnsuche versucht sie auch dem Leser zu helfen. Sie geht vor allem auf ältere Menschen ein, die sie mit verschiedenen Motivationshilfen versucht, aus ihrer Lethargie herauszuholen. Viele Fallbeispiele erzählen davon, dass Langeweile, das Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden und Sinnlosigkeit zu schweren Krankheiten, vor allem zu Krebs führen. In diesem Punkt finde ich persönlich, dass Frau Burkhart übertreibt. So interessant, und bestimmt auch richtig, ihre Ausführungen auch waren, so unerträglich empfand ich es, über ein Drittel des Buches über Krebs zu lesen. Dein Leben ist sinnlos? Dann bekommst Du Krebs. Du lebst nur für Deine Familie, nicht für Dich? Dann bekommst Du Krebs. Du arbeitest in einem Beruf in dem Du zwar gut verdienst, Dich aber langweilst? Die Antwort kann man sich ja jetzt denken…

Treffend behauptet sie, dass man ohne sinnvolle Beschäftigung, also durch Langeweile im Leben, anfällig für Depressionen, Süchte und Lebensmüdigkeit wird. Frauen werden dazu aufgerufen, sich endlich zu emanzipieren.
Frau Burkhart plädiert für Eigenverantwortlichkeit gegenüber seiner eigenen Gesundheit, prangert unseren übermäßigen Medikamentenkonsum an und äußert harsche Skepsis an der normalen Schulmedizin.
Sie empfiehlt stattdessen z. B. seine Ernährungsgewohnheiten grundlegend zu ändern (wenig weißen Zucker, wenig Alkohol, mehr Obst und Gemüse) schlägt unter anderem eine Rotationsdiät, Tai-Chi und Yoga vor. Medizinisch bevorzugt sie die traditionelle chinesische Medizin, Ayurveda etc.
Sie schlägt vor, bei Schlaflosigkeit, Allergien, Gelenkschmerzen, Darmerkrankungen und vor allem Krebs, seine Wohnung auf geopathische Belastungen (Wasseradern / Erdstrahlen) untersuchen zu lassen, da sie in einschlägiger Literatur festgestellt hat, dass ALLE untersuchten Betten von Krebstoten auf strahlenbelasteten Stellen gestanden haben.

Ergänzt wird ihr Buch durch eine Unmenge von Zitaten z. B. von Goethe, Albert Schweitzer, Gandhi und vielen Ärzten, Forschern und Psychotherapeuten.

Im letzten Drittel des Buches versucht sie mit Hilfe von Maßnahmeplänen und Arbeitstabellen, den Leser zum Nachdenken zu animieren. Man soll mit deren Hilfe seine Fähigkeiten und Wünsche für die Zukunft eruieren und überlegen, was man daraus machen kann. Ein paar praktische Tipps über das Selbständigmachen werden auch noch gegeben.

Im Großen und Ganzen kann man den Inhalt des Buches so zusammenfassen: Such Dir eine sinnvolle Aufgabe im Leben, die Dich wirklich erfüllt. Plane alles peinlichst genau. Höre nicht auf andere, die Dich davon abhalten wollen. Distanziere Dich notfalls von Deiner Familie oder Freunden, die Deine Pläne nicht unterstützen. Emanzipiere Dich und werde selbständig. Pflege Deine Gesundheit in Eigenverantwortung.

Mich hat das Buch nur anfangs gefesselt. Eine Frau, Mitte 40 fängt ein vollkommen neues Leben an. Das fand ich sehr spannend. Als dann aber über unzählige Seiten nur noch über Krebs zu lesen war, musste ich mir schon sehr meine Aufmerksamkeit für dieses Buch abringen. Sämtliche Ernährungstipps wurden in der Presse bereits bis zum Abwinken erörtert, dass TCM eine wunderbare Alternative zur Schulmedizin ist, war mir ebenfalls schon bekannt.
Ich habe den Eindruck, dass Frau Burkhart einen wichtigen Aspekt bei Ihren Vorschlägen sein Leben zu ändern übersehen hat: Gesetzt dem Fall ich ernähre mich nur noch von Biokost, gehe ausschließlich zum TCM-Arzt, mache regelmäßig meine Ayurvedakuren beim indischen Spezialisten und bestelle mir einen Geopathen (Feng Shui-Meister / Wünschelrutengänger) ins Haus, um Störfelder zu finden etc. Woher nehme ich denn das ganze Geld!? Ein Coachingplan bei Frau Burkhart kostet übrigens 3000 bis 5000 Euro! Bei ihr ist schon mal sichergestellt, dass sie sich die Biokost auch leisten kann…

Außerdem stößt mir eine ihrer Aussagen extrem auf. Man soll sich selbst verwirklichen ohne Rücksicht auf die Familie. Ihre Worte waren sinngemäß so: "Ziehen Sie bei Ihren Änderungsplänen Ihre Freunde und Familie zurate. Wenn Sie von denen nicht unterstützt werden, sollten Sie ihre eigenen Wege gehen und sich trennen."
Ich verwirkliche mich selbst und verlasse meine Familie, wenn die den Plänen skeptisch gegenüber stehen? Ziemlich krasse Aussage.

Gefehlt hat mir außerdem ein Hinweis auf einen sehr wichtigen Aspekt: Die Körperpflege. Ich sehe sehr oft, dass viele ältere Menschen sich gehen lassen. Je weniger sie sich pflegen, desto weniger werden sie von ihrer Umwelt akzeptiert. Dies bei all den Ratschlägen außer Acht zu lassen, ist m. E. ein Manko.

Gut finde ich, dass die Autorin älteren Menschen Mut machen will, aktiv zu werden. Dass man nie zu alt für irgendwas ist und dass man sich, nur weil es unsere Gesellschaft so wünscht, nicht ins Altenteil zurückziehen muss. Dass man auch als älterer Mensch noch gebraucht wird.

Fazit: Ich persönlich kann mit diesem Buch rein gar nichts anfangen. Das liegt aber, denke ich, daran, dass ich schon immer eine sehr selbständige Person war und bisher noch keinen Coach gebraucht habe, um mein Leben zu meistern. Und wenn ich in der Vergangenheit Lebenshilfe benötigte, wurde ich von meinem Mann immer noch bestens (und das kostenlos ;-)) beraten.



Margit Burkhart: Das Best-Aging-Programm
240 Seiten, € 14,90 [D]
ISBN: 377662373X
Herbig Verlag
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